Befürworter der Fällungen schreiben sich die Verkehrssicherheit auf die Fahnen. Die aktuellen Pläne führen wahrscheinlich nicht zu mehr Verkehrssicherheit. Da zahlreiche Missverständnisse existieren, gehen wir hier noch einmal auf die wichtigsten Fragen ein. 

Was soll passieren?

Um die Straße von 6,50m auf 10,5 zu erweitern sollen alle Alleebäume in der Teltower Str. gefällt werden, Radstreifen eingerichtet und ein Fußgängerweg geschaffen werden. Hierzu sollen die 150 Jahre alten Eichen gefällt werden. Durch die breitere Straße wird der Verkehr weiter zunehmen, auch LKWs werden die Ortsdurchfahrt vermehrt nutzen. Dies wird für die auf der Straße fahrenden Radfahrenden kein sicheres Fahren ermöglichen. Auch eine höhere Geschwindigkeit wird wieder möglich und die Anwohner stärker belasten. Die Geschwindigkeit soll nach Plänen des Landesbetriebs nur noch zur Schulzeit eingeschränkt werden.

 

Was ist mit Ersatzpflanzungen?

An der Straße selbst wird es kaum Ersatzpflanzungen geben. Diese sind teilweise hingegen auf freien Flächen in Ruhlsdorf geplant. Der Großteil der Ersatzpflanzungen findet außerhalb Teltows statt. Somit wird der ortsprägende Charakter der Allee zerstört und die Straße wird ähnlich wie die Ruhlsdorfer Str. aussehen.


Wer möchte die Bäume schützen?

Eine Bürgerinitiative hat exakt 1000 Unterschriften gesammelt, darunter auch viele direkte Anwohner. GUT für Teltow und auch die Fraktionen Grüne/Linke sowie FW-BIT-BFB unterstützen die Bürgerinitiative.


Welche Alternativen gibt es?

Diese haben wir in einem anderen Artikel beschrieben.


Sind die Befürworter der Allee gegen sichere Schulwege oder Radfahrwege?

Nein. Wir glauben allerdings, dass es Alternativen gibt mit denen sich sichere Schul- und Radwege in Einklang bringen können. Wegen des erhöhten Verkehrsaufkommen wird unser Ansicht nach mit den aktuellen Plänen, die Sicherheit für Schulkinder auch kaum erhöht.


Warum erfolgen die Maßnahmen erst jetzt?


Verschiedene Naturschutzverbände haben die Pläne schon frühzeitig bemängelt und Alternativen wurden bekannt gegeben. Diese wurden unserer Ansicht nach jedoch nicht hinreichend berücksichtigt. Der BUND und andere anerkannte Naturschutzverbände haben eine negativen Stellungnahme zu den Baumaßnahmen in der geplanten Form abgegeben, wurde jedoch vor Beginn der Fällungen nicht über eine Abwägung mit anderem Ergebnis informiert.
Bei der Vorstellung der Pläne in den Gremien der Stadt wurden außerdem falsche Angaben zum Beispiel zum Gesundheitsszustand der Bäume gemacht. Ein Gutachten kommt zu dem Schluß, dass diese vital und standsicher sind. Die Einsicht in die Akten wurde vom Landesbetrieb Straßenwessen sehr lange verzögert. Aus diesem Grund sind weitere Maßnahmen erst jetzt möglich.

 

Haben nicht einzelne Bäume Hohlräume und ist nicht 2017 ein Baum umgekippt?

Hohlräume bedeuten nicht zwangsläufig, dass ein Baum nicht standsicher ist. Selbst das Gutachten des Landesbetriebs kommt zum Schluss, dass die Bäume standsicher sind. 2017 ist ein Baum wegen des Orkans Xavier umgestürzt. Gegen einen Orkan kann selbst ein gesunder Baum nichts anrichten. Es ist außerdem anzunehmen, dass die Bäume umliegende Häuser vor Dachabedeckungen durch den Orkan geschützt haben. Diesen Schutz wird es nach den Fällungen nicht mehr geben.


Wie kann ich mich beteiligen?

Der BUND geht gerichtlich gegen die Fällungen vor und nimmt Spenden entgegen. Am 28.1. wird es um 18 Uhr eine Mahnwache vor den Rathaus geben. Bitte Kerzen mitbringen.


Welche Gegenbewegung gibt es?

Mitglieder der SPD haben zur gleichen Zeit zur Gegendemonstration aufgerufen. Sie wünschen eine möglichst schnelle Fällung der Allee und verzögerungsfreie Ausführung der Pläne ohne weitere Prüfungen der Alternativen.